Change Management Kultur, das war das im Joghurt, oder?
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Kultur, das war das im Joghurt, oder?

Bevor wir uns dafür entscheiden, eine Organisation zu verändern, sollten wir uns über die existierende Kultur im Klaren sein. Hier hilft der Core Culture Questionnaire nach William Schneider.

Ich begleite nicht nur sitegeist, sondern auch einige weitere Firmen bei der Transition. Es ist von Anfang an wichtig zu wissen, welche Kultur in der Organisation vorherrscht, denn das gibt uns Aufschluss darüber, was möglich ist und was eher unmöglich ist.

In diesem Artikel soll es um die Feststellung der Kultur im Status quo gehen.

Ist das alles?

Es gibt natürlich noch weitere wichtige Dinge über die man sich zu Anfang im Klaren sein sollte. Wichtig ist es z.B. zu wissen und zu kommunizieren, dass es keinen Masterplan gibt, sondern eine Transition ein iterativer Prozess ist, dessen genauer Endzustand unbekannt ist und auch per Definition "nie erreicht" wird.

Wenn eine Vision bekannt ist, die Orientierung gibt und die Marschrichtung klärt, kann die genaue Ausdifferenzierung des Weges geschehen, während wir uns auf dem Weg befinden - das genau meint iterativ. Es hilft der True North weiter, zu dem es hier etwas zu lesen gibt.

In diesem Artikel soll es aber um den Status quo gehen. Denn um sich von einem Punkt aus Schritt für Schritt dem Unbekannten zu nähern, muss ich den aktuellen Ausgangspunkt - den Status Quo - erst einmal kennen.

Es gibt natürlich noch weitere wichtige Dinge über die man sich zu Anfang im Klaren sein sollte. Wichtig ist es z.B. zu wissen und zu kommunizieren, dass es keinen Masterplan gibt, sondern eine Transition ein iterativer Prozess ist, dessen genauer Endzustand unbekannt ist und auch per Definition "nie erreicht" wird.

In diesem Artikel soll es aber um den Status quo gehen. Denn um sich von einem Punkt aus Schritt für Schritt dem Unbekannten zu nähern, muss ich den aktuellen Ausgangspunkt - den Status Quo - erst einmal kennen.

Zurück zum Status Quo

Eine schöne Methode die Kultur im Status Quo zu beschreiben und zu bestimmen ist der Core Culture Questionnaire von William Schneider.

William Schneider beschreibt die folgenden vier Kernkulturen in seinem Buch The Reengineering Alternative:

  • Collaboration
  • Control
  • Competence
  • Cultivation

Nach William Schneider bildet eine Organisation in der Regel eine dieser Kernkulturen aus.

Kernkulturen

Er bietet in seinem Buch auch einen Fragebogen mit 20 Fragen an, mit dem herausgefunden werden kann, welche Kernkultur in der Organisation vorherrscht.

Wie hängen diese Kulturen mit Agil/Lean zusammen?

Kulturen mit Agil/Lean

 

Im Zusammenhang mit Lean/Agile ist die Kernkultur deswegen interessant, weil die unterschiedlichen vier Kulturen zu Lean/Agile unterschiedlich gut passen.

Damit ein Team gut funktioniert, muss im Team eine Kultur der Zusammenarbeit vorherrschen. Damit in der gesamten Organisation agilen Methoden funktionieren, muss die Kultur der Zusammenarbeit im gesamten Unternehmen vorherrschen.

Den Core Culture Questionnaire nutze ich in der Regel bei jeder Transition im ersten Schritt.

Aus der Auswertung ergeben sich die weiteren Möglichkeiten für den iterativen Transition-Prozess.

Transition-Prozess

 

Kulturen, die sich diagonal gegenüberliegen, sind gegensätzlich. Eine organisatorische Veränderung von einem Quadranten zum diagonal gegenüberliegenden ist die größte Herausforderung. Einfacher sind Veränderungen hin zu einem Nachbarn.

Scrum z.B. kann in einer Kultur der Kontrolle in aller Regel nicht gedeihen und nicht die erhofften Vorteile bringen.

 

Core Culture Questionnaire - Methoden

 

Generell ist Folgendes zu beachten:

  1. Zuerst muss die Kernkultur einer Organisation bestimmt werden. Alle Anpassungen oder Transitionen können nur auf Basis dieser Kernkultur stattfinden.
  2. Jede Veränderung baut auf der bestehenden Kernkultur auf und geschieht daher immer von innen heraus.
  3. Organisatorische Veränderungen bedeuten Schmerz und sind langwierig. Transition ist ein iterativer Prozess und somit wird das Ziel per Definition "nie erreicht".

In der agilen Welt wird oft die Meinung vertreten, dass die Kultur der Zusammenarbeit für alle Organisationen wünschenswert ist und von den Kollegen, wie auch der Geschäftsleitung angestrebt wird - das ist nicht korrekt. 

Besitzt eine Organisation nicht vorwiegend die Kultur der Zusammenarbeit, lässt sich diese auch durch eine agile Transition nicht erschaffen.

Michael Sahota unterscheidet in seinem Ebook Agile Adoption and Transformation Survival Guide zwischen Agiler Anpassung und Agiler Transformation. Wer mehr dazu lesen möchte, dem sei dieses kostenfreie Ebook ans Herz gelegt.

Die Anpassung geht von der Anwendung agiler Praktiken aus. Das funktioniert nur, wenn die Methoden im Dienst der bestehenden Kultur stehen, also ihr nicht entgegenlaufen. 

Die Transformation führt zu einer Änderung der Kultur in der Organisation und ist somit radikaler.

In seinem Buch erwähnt William Schneider die Möglichkeit einer Kulturtransformation, weist aber auch auf die Schwierigkeit, das Risiko und die Langfristigkeit von über 10 Jahren hin.

Somit wird klar warum es so wichtig ist, die Kultur im Status Quo zu kennen.