Motivation ist der Schlüssel zum Erfolg
Feel Good Management

Mitarbeitermotivation ist der Kern

Ob New Work, Industrie 4.0 oder Agile Transformation – Unternehmen müssen sich heute und in Zukunft ganz anders aufstellen, um erfolgreich zu sein. Entscheidend für das Gelingen ist ein motiviertes Team. So wird die Mitarbeitermotivation zum wichtigsten Erfolgsfaktor.

Die Zeiten, in denen ein Unternehmen von oben herab auf seine Mitarbeiter schauen konnte, sind vorbei. Zum Glück. Repetitive Arbeit am Fließband wird immer seltener und längst sind einzelne Mitarbeiter nicht mehr so einfach zu ersetzen. Allmählich kehrt sich das Kräfteverhältnis sogar um: Unternehmen müssen sich um die besten Experten bewerben und ihnen allerhand bieten, um sie zu halten.

Und das ist nicht leichter geworden. Denn die Macht der Mitarbeiter wächst. Der Arbeitsmarkt für Fachkräfte ist gut und viele Experten besitzen heute ausreichend Selbstbewusstsein, um sich auch schnell nach einem neuen Arbeitgeber umzusehen, wenn die Bedingungen im aktuellen Job nicht mehr stimmen. Und das ist eine gute Entwicklung. Sie begleiten und zu gestalten ist heute eine Kernkompetenz jeder Führungskraft, auch und gerade in flachen Hierarchien und agilen Organisationen.

Dafür sind auch neue Führungsphilosophien notwendig. Die so genannte Generation Y möchte zum Beispiel sehr genau wissen, weshalb sie etwas tut und welchen Sinn das Ganze hat - die Why?-Frage. Geld allein ist für die meisten längst nicht mehr der entscheidende Faktor für einen Job. Doch was motiviert Mitarbeiter heutzutage? Was versteht man überhaupt unter Mitarbeitermotivation? Und wo müssen Sie ansetzen, um die Motivation Ihrer Mitarbeiter zu steigern?

Mitarbeitermotivation - was ist das?

Fragt man das bekannte Gabler Wirtschaftslexikon lässt sich Mitarbeitermotivation definieren als „Einflussnahme der Führungskraft bzw. des Unternehmens auf den Mitarbeiter, um diesen zu bewegen, sein Leistungsverhalten und/oder seine Leistungsergebnisse beizubehalten, weiterzuentwickeln oder (grundlegend) zu ändern.“ Dazu passt die so genannte Arbeitsmotivation, mit der die Beweggründe des Individuums zur Arbeitsleistung beschrieben werden. Beides ist natürlich eng verknüpft miteinander.

Es ist entscheidend, genau dieses Wechselspiel zu erkennen und damit bewusst umzugehen. Damit Mitarbeiter Erfolge feiern und zufrieden arbeiten, muss ein Unternehmen die diversen Möglichkeiten und Ebenen der Mitarbeitermotivation kennenund beachten. Menschen lassen sich durch ganz unterschiedliche Dinge motivieren und genauso auch durch ganz verschiedene Aspekte des Jobs demotivieren. Mit einer one size fits all-Lösung werden Sie es jedenfalls nicht schaffen, Ihr Team dauerhaft zu motivieren. Und natürlich muss das das Ziel sein.

Es gibt verschiedene wissenschaftliche Ansätze, sich dem Thema zu nähern, etwa die Maslowsche Bedürfnispyramide. Die grundsätzlichste und zugleich vielleicht wichtigste Unterscheidung ist aber zunächst jene zwischen extrinsischer und intrinsischer Motivation.  Es ist wichtig, beide Typen der Mitarbeitermotivation zu verstehen. Denn um wirklich motiviert zu bleiben, müssen unbedingt beide Seite beachtet werden.

Extrinsische Motivation

Die so genannte extrinsische Motivation beschreibt von außen kommende Anreize. Dazu gehören beispielsweise das Gehalt, Prämien, unterstützende Angebote, Firmenwagen, Wellness-Angebote und ähnliches. Aber auch negative Faktoren wie die Androhung von Strafe zählen dazu. Vereinfacht gesagt ist die extrinsische Motivation die Karotte vor der Nase des Esels.

Das sind auch die Faktoren, mit denen Arbeitgeber klassischerweise versucht haben, einfache Anreize zu finden und die Leistung zu steigern. Doch das alleine reicht längst nicht mehr aus. Der Haken an der Sache: die extrinsische Motivation funktioniert nur so lange, wie die Belohnung in Aussicht gestellt und – ganz wesentlich – nicht als Selbstverständlichkeit wahrgenommen wird. Gleichzeitig sind die Möglichkeiten begrenzt. Natürlich können nicht andauernd Boni, neue Geräte, Aufgaben oder Gehaltserhöhungen verteilt werden.

Zudem gilt die extrinsische Motivation nur für simple Aufgaben und Routinetätigkeiten als geeignet. Bei einfachen Zielen und klaren, eindeutigen Wegen können diese Mittel also immer noch erfolgreich sein. Wenn es aber um langfristige, sinnstiftende Mitarbeitermotivation geht, reichen solche äußeren Faktoren normalerweise nicht aus.

 

Intrinsische Motivation

Das erstrebenswerte Gegenmodell dazu ist die intrinsische Motivation. Sie beschreibt Handlungen, die aus der Sache selbst motiviert sind und sich für den Mitarbeiter „sinnvoll“ anfühlen. Das kann verschiedene Grüne haben: eine Arbeit kann beispielsweise Spaß machen, höheren moralischen Zielen dienen oder eine spannende Herausforderung darstellen. All das kann intrinsisch motivieren und ist individuell sehr verschieden. Meistens gilt das jedoch für Aufgaben, die keine Routine sind, die intensives Nachdenken fördern , einen unklaren Lösungsweg haben oder Kreativität erfordern.

Diese innere Motivation funktioniert langfristig und äußert sich oft in einer besonderen Zufriedenheit der Mitarbeiter. Sie ist für viele das eigentlich Ziel, das, wonach die Generation Y sucht und was die New Work-Bewegung als Arbeit der Zukunft propagiert. Sie ist gekennzeichnet von starken Teams, einem Zusammengehörigkeitsgefühl und persönlicher Verantwortung.

Dahin geht der Weg und das ist beileibe kein Selbstzweck.

Warum ist das wichtig?

Ganz einfach und direkt gesagt: Motivierte Mitarbeiter sind erfolgreiche Mitarbeiter. Das empfinden sie selbst, aber auch die Führungskräfte und Teams um sie herum. Der Zusammenhang zwischen Motivation und Leistung ist mittlerweile gut untersucht. Die Produktivität und Leistungsfähigkeit von Teams und Mitarbeitern steigt bei hoher Arbeitsmotivation an. Es gibt nachweislich geringere Fehlzeiten, es werden weniger Fehler gemacht und die Anzahl von Arbeitsunfällen verringert sich.

Dabei besteht eine Wechselwirkung, denn Mitarbeiter motivieren sich gegenseitig. sowohl Teams als auch ganze Organisationen und Geschäftseinheiten profitieren davon. Verschiedene Studien zeigen auch für die Gesamtorganisation positive Beziehungen zur Profitabilität, Produktivität und Kundenzufriedenheit. Auch das Unternehmenswachstum scheint direkt zu profitieren. Manche Studien beziffern beispielsweise bis zu 41 Prozent weniger Fehltage, etwa 20 Prozent höhere Produktivität und eine um fast 20 Prozent höhere Gesamtrentabilität.

Selbst wenn die genauen Zahlen variieren und von Fall zu Fall unterschiedlich ausfallen – alle Untersuchungen kommen grundsätzlich zum gleichen und eindeutigen Ergebnis: Eine hohe Mitarbeitermotivation lohnt sich auch betriebswirtschaftlich!

Wie verbessert man die Mitarbeitermotivation?

Um die Motivation Ihrer Mitarbeiter zu fördern gibt es vielfältige Wege. Nur einen einzelnen davon beschreiten zu wollen, wäre sicherlich zu kurz gedacht. Das gilt auch dann, wenn auf intrinsische Motivation Wert gelegt wird. Den meisten Menschen ist es zum Beispiel trotz allem wichtig, für ein als angemessen oder „gut“ empfundenes Gehalt zu arbeiten – und das ist auch in Ordnung! Wie gesagt: das Gleichgewicht ist entscheidend.

Es ist kaum möglich, konkrete Maßnahmen oder Tipps zu formulieren, die in allen Unternehmen gleichermaßen zum Erfolg führen. Als allgemeine Handlungsfelder lassen sich jedoch einige Bereiche definieren, die ein wenig über die Einteilung in extrinsisch und intrinsisch hinausgehen. Da ist zunächst das materielle Umfeld. Das umfasst zum Beispiel die Ausstattung mit der richtigen Technik, die Zufriedenheit mit dem Büro, aber eben auch das oft besprochene Gehalt oder andere Entlohnungssysteme. Dazu kommt das psychische Umfeld. Hierzu zählt etwa das Verhalten der Vorgesetzten, das Verhalten unter den Kollegen im Team, das Empfinden von Verantwortung und allgemeine eine faire, vertrauensvolle Behandlung. Drittens zählt dazu das private Umfeld. Als Arbeitgeber ist es schwierig, das zu aktiv beeinflussen. Aber bekanntlich beeinflusst der Job indirekt sehr stark das private Wohlbefinden. Insofern ist es entscheidend, eine gesunde Work-Life-Balance herzustellen und den Mitarbeitern zu ermöglichen, private Interessen und Verpflichtungen mit dem Beruf zu vereinbaren.

Die Idee der so genannten New Work betont zum Beispiel sehr stark, wie wichtig es ist, dass Mitarbeiter sich in allen Belangen voll entfalten können. Eine der Hauptaufgaben erfolgreicher Unternehmen ist demnach, genau diese Entfaltung zu ermöglichen.

Mehr zur New Work Idee finden Sie übrigens in diesem Beitrag.

Ein letzter, äußerst wichtiger Punkt zur Mitarbeitermotivation ist eine offene Kommunikation. Natürlich gehört das Thema längst zum guten Ton und auf jedes Management-Chart. Aber eine echte, ernst gemeinte, professionelle Kommunikation findet in erschreckend vielen Teams und Unternehmen noch nicht statt. Und das gilt sowohl für direkte Vorgesetzte, als auch für die allgemeine Kommunikation darüber hinaus.

Gute Kommunikation ist klar und transparent. Sie formuliert deutlich, was erwartet wird – und was nicht. Sie ist motivierend, ehrlich, aber an den richtigen stellen auch kritisch. Und sie lässt den Mitarbeitern eine eigene Stimme, die auch tatsächlich ernst genommen und gehört wird.

Dies sind nur einige der Punkte, die eine gute Kommunikation ausmachen, aber auch sie ist letztlich nur ein Teil der allgemeinen Mitarbeitermotivation, um die es an dieser Stelle geht. Und das ist genau der Punkt. Motivation besteht aus mehreren verschiedenen Elementen und jedes einzelne davon ist wichtig. Aber wenn man das Thema ernst nimmt und die Balance achtet, dann führt eines zum anderen: Zu zufriedenen Mitarbeitern und einem erfolgreichen Unternehmen.